Bernard Jakoby Sterbeforschung

Seit Jahrtausenden fragen sich die Menschen, was mit ihnen nach dem Tod passiert. Im Herbst haben sie die Gelegenheit, ihm in Lupburg diese Frage persönlich zu stellen. Vorab hat sich GESUND in der Region mit Bernard Jakoby, Europas führendem Sterbeforscher zu einem persönlichen Gespräch getroffen und wollte wissen:

Bernard Jakoby Sterbeforschung

Bernard Jakoby ist studierter Literaturwissenschaftler und beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit Nahtoderfahrungen, Trennung von Bewusstsein und Körper und der Rolle, die das irdische Leben für das Jenseits spielt.

 

In vielen Jahren Forschung haben Sie mit unzähligen Menschen gesprochen, die sogenannte Nahtoderfahrungen gemacht haben, schon einmal auf die andere Seite schauen konnten. Wie kann man sich das vorstellen?

 

Nahtoderfahrungen vermitteln einen direkten Einblick in die inneren Vorgänge beim Sterben. Ein Todeserlebnis setzt durch die Trennung des Bewusstseins vom Körper ein und kann als erweiterter Bewusstseinszustand bezeichnet werden, in dem Raum und Zeit aufgehoben sind. Das führt dann zu einer „Gleichzeitigkeit allen Erlebens“. Diese Menschen haben einen Zugang zu einem Wissen, das sie von der Lage ihres Körpers her gar nicht wissen können. So berichtete mir eine Frau von ihrer lebensgefährlichen Operation. Sie hat ihren Körper verlassen und schaute zunächst den Ärzten zu und konnte auch alle Gedanken und Gespräche der Anwesenden wahrnehmen. Sie verspürte eine Ausdehnung ihres Bewusstseins und befand sich im Warteraum, 30 Meter vom Operationsraum entfernt. Sie sah ihren Mann, der sich mit einer Krankenschwester unterhielt und sich große Sorgen um ihren Zustand machte. Später konnte sie das Gespräch komplett wiedergeben, was die Beteiligten total erstaunte.


Derartige Berichte weisen eigentlich daraufhin, dass die Seele, also das Bewusstsein unabhängig vom Körper existiert und sich überall aufhalten kann? Gibt es wissenschaftliche Beweise dafür?

 

Das ist in den letzten Jahren durch zahlreiche naturwissenschaftliche Studien eindeutig belegt worden, die jedoch von vielen Wissenschaftlern ignoriert werden. Sie halten am alten Paradigma fest, das Bewusstsein sei ein Nebenprodukt des Gehirns. Verblüffend ist, dass die Erlebnisse von Menschen, ihre Nahtoderfahrungen sich völlig unabhängig von Ideologien, Religionen oder Kulturen sehr ähneln, oft erlebten sie Gleiches. Die wesentlichen Merkmale sind Außerkörperlichkeit, Frieden und Schmerzfreiheit, der Übergang in die Jenseitswelt durch einen Tunnel oder durch eine Dunkelheit, wobei am Ende das berühmte Licht erstrahlt. Und das wird dann als die größte bedingungslose Liebe wahrgenommen. Viele erleben eine Lebensrückschau und kehren eher widerwillig in den Körper zurück, weil sie diese Geborgenheit, absolute Liebe und Unbegrenztheit nicht mehr aufgeben möchten. Vor einiger Zeit habe ich mit zwei Personen gesprochen, die zeigten fast eine Todessehnsucht auf, weil sich nach diesem Gefühl sehnen. Dies muss so überwältigend sein. Wir können uns das aber nicht vorstellen, weil wir es eben noch nicht erlebt haben.

 

Was erleben wir Ihrer Meinung nach im „finalen Sterbeprozess“?

 

Die Seele löst sich langsam vom Körper und der Sterbende befindet sich in einer Zwischenwelt. Er erlebt eine Bewusstseinserweiterung und bekommt deshalb auch alles mit, was um ihn herum geschieht, unabhängig davon, ob er bewusstlos ist, im Koma liegt oder bei klarem Bewusstsein. Er nimmt die Stimme, den Klang und die Gefühle der Angehörigen wahr. Sterben beinhaltet Prozesse, die bei jedem von uns ähnlich sind. So werden wir mit den unerledigten Dingen unseres Lebens konfrontiert. Je mehr Unversöhnliches angehäuft ist, desto schwieriger gestaltet sich der Prozess. Man erkennt in den letzten Tagen eigene Fehler und wünscht sich Aussöhnung. So mancher vermag den Sterbeprozess sogar anzuhalten, wenn er weiß, dass eine bestimmte Person ihn besuchen wird. Aussprache, Vergebung und Selbstvergebung verhelfen dazu, mit sich ins Reine zu kommen. Wenn Angehörige nicht loslassen können, sterben viele in dem Augenblick, wenn diese Angehörigen den Raum nur kurz verlassen.

 

Und dann sind wir auf der anderen Seite - im Jenseits. Das Ende von Zeit und Raum, aber Ihrer Meinung nach auch der Beginn ewigen geistigen Lebens?

 

Wenn wir sterben, geht das Erden-Ich über in eine unbegrenzte Form des Seins. Und da sind Raum und Zeit eben aufgehoben. Wir erleben eine Kontinuität des Ich-Bewusstseins. Verstorbene können sich in Gedankenschnelle überall hinbewegen, da nun alles gleichzeitig zugänglich wird. Der Verstorbene erlebt eine immense, für uns unvorstellbare Bewusstseinserweiterung und erwacht in Verständnis und unbeschreibliche Liebe. Hier kommt es auch zu intensiven Begegnungen mit Verstorbenen, viele berichten auch von paradiesischen Landschaften. Nach dem Übergang orientieren wir uns zunächst in den astralen Welten, die noch vom irdischen Denken geprägt sind und wir sind mit der Macht unserer Gedanken konfrontiert. Wir können alles manifestieren, was wir zu brauchen meinen, bis wir den Wunsch verspüren, uns geistig weiterzuentwickeln. Dazu gehört aber auch, sich mit der Wahrheit des gelebten Lebens auseinanderzusetzen und dann in die Welt des Lichtes einzugehen.

 

Bedeutet das, dass das Leben nach dem Tod auch davon bestimmt wird, wie man auf Erden gelebt hat?

 

Wir erzeugen durch unsere Gedanken, Worte und Taten nicht nur unsere irdische Realität, sondern ebenfalls die Jenseitige. Es geht darum zu erkennen, dass wir für unser Leben selbst verantwortlich sind. Somit ist der Maßstab der Lebensrückschau stets die Frage, ob wir Liebe gegeben haben oder eher nicht. Wenn wir uns in Konflikten fragen würden »Was würde die Liebe tun?«, würden wir nicht so schnell mit Wut, Aggressionen, Angst oder Hass reagieren. Es wäre überaus sinnvoll, im Hier und Jetzt die unerledigten Dinge unseres Lebens durch Vergebung und Selbstvergebung aufzulösen. Dann bräuchten wir das Sterben nie wieder zu fürchten. Ich halte es für absolut wichtig, sich möglichst frühzeitig einen Standpunkt zum Sterben herauszubilden, wobei das heutige Wissen der Sterbeforschung sehr hilfreich sein kann. Und wer darauf vertraut, dass die Verstorbenen bemüht sind, uns ein Zeichen ihrer Anwesenheit auch nach ihrem Tod zu übermitteln, kann die Erfahrung machen, dass wir nicht von den Verstorbenen getrennt sind und wir uns wiedersehen werden. Das belegt ganz eindeutig das weitverbreitete Phänomen der Nachtodkontakte.

 

Hier sprechen Sie ein Tabu-Thema an, die Nachtodkontakte-Kontakte mit Verstorbenen...

 

Sie glauben nicht, wie viele Menschen nach dem Tod eines geliebten Menschen ein Zeichen seiner Anwesenheit erhalten. Ein Gefühl, als wäre die Person anwesend. Gerüche, Berührungen, Erscheinungen oder telepathisch übermittelte Botschaften. Auch in oft sehr realen Träumen kann es zu Begegnungen mit Verstorbenen kommen. Aber Nachtodkontakte sind ein Tabuthema, weil die, die das alles erlebt haben, nicht selten an ihren subtilen Wahrnehmungen zweifeln und Angst haben, für verrückt gehalten zu werden. In meinen Seminaren wie zum Beispiel dem am 17. November bei Karin Simon in Lupburg besteht die Möglichkeit, darüber zu sprechen. Mancher Teilnehmer ist dann überrascht, wenn er merkt, wie viele andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die große Vielfalt von Nachtodkontakten sind für mich deutliche Hinweise auf ein Fortleben nach dem Tod. Das ist immer auch eine Begegnung mit einer höheren Wirklichkeit.

 

Wenn Sie an ihren eigenen Tod denken, gibt es da noch eine Restangst?

 

Ich habe mich mein Leben lang mit der eigenen Endlichkeit auseinandergesetzt und weiß heute, dass ich ein unsterbliches geistiges Wesen bin. In gewisser Weise freue ich mich sogar darauf, dorthin zurückzukehren, wo ich hergekommen bin. Vor dem Übergang, den wir Tod nennen, habe ich keine Angst - aber ein längeres Siechtum und Schmerzen, das wäre nicht nach meinem Geschmack.

Bernard Jakoby Sterbeforschung
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