Lotta Mardermädchen

Lotta Mardermädchen & Woid Woife

Lotta Mardermädchen

Eine tierische Lovestory

Der Mann, der mit den Tieren spricht, nannte man ihn auch schon. Er lebt seine tiefe Verbundenheit zum Wald und seinen Bewohnern, hat schon vielen Tieren das Leben gerettet und ihnen geholfen, zu einem selbstständigen Leben zurückzufinden, aber was er mit einem Mardermädchen erlebt, das nur wenige Tage nach seiner Geburt zu ihm gebracht wird, ist wohl einzigartig. Noch nie hat ein wilder Marder einem Menschen wohl solch tiefe Einblicke in sein Leben erlaubt. Was sich daraus entwickelte, wurde zu einer bewegenden Geschichte über unbändiges Vertrauen und bedingungslose Liebe.


Spätestens seit dem BR/Arte-Film „Vom Woife und dem Wald“ und der zweifach preisgekrönten Kinderserie „Anna und der wilde Wald“ kennt den Woid Woife aus Bodenmais die ganze Republik. Seit Jahrzehnten päppelt Wolfgang Schreil wilde Tiere auf und lebt seine tiefe Verbundenheit zur Natur und den Bewohnern darin. Aber was er mit einem Mardermädchen erlebte, wurde zum berührendsten Tierabenteuer seines Lebens.


Frühjahr 2022. Mitten auf einem Gehweg liegt ein Marderbaby, der prallen Mittagssonne ausgesetzt, hungrig, verloren. Da hat es zum ersten Mal Glück: Jemand liest es auf. Und es hat zum zweiten Mal Glück: Der »Woid Woife« nimmt es in Pflege. „Damit waren es sechs Marderbabys, die ich in dem Jahr aufzupäppeln hatte, jedes einzelne nicht größer als eine Hand“, erzählt uns Wolfgang Schreil. „Ich weiß auch nicht, warum, aber irgendwie hab’ ich von Anfang an gespürt, dass dieses eine hier anders ist als jedes andere Marderbaby, das ich bisher aufgezogen habe.“

In seiner Hand wirkt das Marderbaby noch winziger. Er bringt es zu sich nach Bodenmais. „An diesem 29. März beginnt für mich das schönste Jahr meines Lebens“, sagt er nachdenklich. „Keine Ahnung warum, aber schon auf der Fahrt nach Hause weiß ich, dass sie nie wie andere Marder sein wird und sie wohl einen Namen braucht.“ Zuhause angekommen, einigt sich der Woife mit seiner Frau Sabine auf Lotta, von Pippilotta, wie Pippi Langstrumpf eigentlich heißt. Und die setzt ja auch immer ihren Kopf durch, ist in ihrer Verrücktheit unwiderstehlich und gleichzeitig so liebenswert. Wie treffend der Name letztlich gewählt ist, wird Wolfgang Schreil im Lauf der kommenden Monate merken. Er kann die winzige Lotta, jetzt noch blind, kaum aus den Augen lassen.

Lotta Mardermädchen als Baby
Typische Begrüßung aus einer ihrer Lieblingshöhlen.

Zwei Monate hält sie ihn Tag und Nacht in Atem. Liebend gerne schläft sie in Woifes Armbeuge, fast wie ein menschliches Baby, und nimmt dabei ihn und sein großes Herz unmerklich Stück für Stück in Beschlag. Es entwickelt sich etwas ganz Besonders. Etwas, das so ein Mensch sicher noch nie erlebt hat.

Größer geworden, begleitet Lotta ihn bei seinen Waldspaziergängen, geht, was vorher noch keiner seiner Findlinge gemacht hat, wie selbstverständlich in seinem Bauwagen ein und aus. Sogar ein kleines Depot hat sich Lotta dort angelegt und versteckt da alles, was essbar ist, Nüsse, Meisenknödel … warum allerdings ausgerechnet in einem Wildschweinkopf, der an der Wand hängt, das bleibt selbst dem tiererfahrenen Woid Woife bis heute ein Rätsel.

Trotz allen gemeinsamen Abenteuern und innigen Momenten, in denen Lotta Woife ihre Liebe und wohl auch ihre Dankbarkeit zeigt, bleibt das Mardermädchen letztlich ein Wildtier und geht auch schon ihre eigenen Wege. Nach über einem Jahr, in dem die beiden gemeinsame Ausflüge machen, nach einer langen Zeit, die beide noch mehr zusammenschweißt, ist Lotta für Wolfgang Schreil wie der gute Geist des Waldes geworden, seine Verbindung zu jener Welt, die gleich hinter dem Bauwagen beginnt.

Lotta gewährt Wolfgang Schreil 
Einblicke in das Leben eines
Marders, wie sie wohl noch kein Mensch vorher erlebt hat.

Natürlich weiß Woife, dass es so nicht weitergehen wird. Vielleicht verdrängt er diese Gedanken auch, denn Lotta ist längst Teil seines Lebens geworden, ein Familienmitglied, fast wie ein Kind. Aber die Natur macht keine Ausnahmen, auch nicht bei Lotta. Sie ist und bleibt letztlich ein Wildtier und so kommt der Tag, an dem sich Lotta von Woife verabschiedet. Ein schmerzhafter Abschied, der den Internationalen Deutschen Meister im Steinheben, ein g‘standenes Mannsbild, zum Weinen bringt. Dennoch ein Happy End für Lotta? Wer weiß …

Vermutlich zum ersten Mal überhaupt lässt ein wildes Tier einen Menschen so nah an sich heran und erlaubt ihm solche Einblicke in sein Leben. So kommt es, dass der Woid Woife Dinge über Marder erfährt, die bisher noch niemand wusste, spannend, erstaunlich und manchmal sehr amüsant. Was die beiden gemeinsam erleben, gibt mehr als genügend Stoff für das neue Buch vom Woid Woife.


LOTTA MARDERMÄDCHEN 

Die unglaubliche Geschichte 

einer außergewöhnlichen Freundschaft 



Erschienen im Ludwig Verlag

ISBN: 978-3-453-28170-7






Woid Woife

Während er auch heute noch immer wieder an Lotta denken muss, steckt der Woid Woife schon wieder mittendrin in den Dreharbeiten zum zweiten Spielfilm. Warum das alles? Um uns diese kleinen Wunder, die unsere Umgebung, unsere Natur für uns bereithält, näherzubringen und so den Blick für Respekt, Achtsamkeit und wahre Werte zu schärfen. Längst ist Wolfgang Schreil überzeugt, dass unsere Welt nur gemeinsam im Einklang und mit Respekt vor Natur und Tierwelt zu retten ist. Für seine Bemühungen, den Menschen zu zeigen, dass man nicht nur in der Natur, sondern ein Teil der Natur sein kann, wurde er zuletzt mit dem Rotary Respect Award ausgezeichnet. Wolfgang Schreil ist Wahre-Werte-Botschafter 2024.


Dreharbeiten Woid Woife
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