Bei ihm passt der Begriff kometenhafter Aufstieg schon irgendwie. Während andere im Kabarett und Comedy Bereich viele Jahre hart ackern, um sich einen Namen zu erarbeiten, entwickelte sich Martin Frank von der großen Masse zunächst unbemerkt, zu einem der beliebtesten „Spaßmacher“ auf den bayerischen Comedy-Bühnen und als ihm dann das Bayerische Fernsehen eine eigene Show zur besten Wochenend-Sendezeit anbot, spätestens da dürfte dem bescheidenen Martin aus Niederbayern klargeworden sein: Jetzt hat er´s geschafft.
Es geht steil bergauf. Kein Wunder. Wie gut tut es doch, gerade in diesen Zeiten mal wieder richtig herzhaft zu lachen. Ein Gag jagt den nächsten und das meist ganz ohne die große Politik. Die bleibt draußen bei seinen Geschichten. „Das Kasperl-Kabinett macht seine Comedy selber jeden Tag“, behaupten böse Zungen. Und aus kabarettistischen Fachkreisen hört man immer wieder mit einem Augenzwinkern: „Noch nie war es so einfach, so viel Material für politisches Kabarett zu bekommen, wie mit dieser Regierung.“ Das alles kann dem Martin aber auf niederbayerisch wurscht sein. Das braucht er nämlich gar nicht. Seine köstlichen Bühnengeschichten schreibt der normale Alltag. Wobei, so richtig normal scheint das bei ihm nur selten zu sein, was er da immer wieder erlebt und auf köstlichste Art und Weise umsetzt.
Martin Franks Leben ist geprägt durch Kunst und Kuhstall. Aufgewachsen mit Vater, Oma und Bruder auf einem Bauernhof in Hutthurm bei Passau, pendelt er heute zwischen der Großstadt München und der Heimat hin und her, sieht aber seine Heimat als Quelle der Inspiration. Sein Geheimrezept, um in diesem herausfordernden Alltag so bodenständig zu bleiben? So oft es geht, daheim auf dem elterlichen Bauernhof die Kühe melken, die Natur genießen und mit seinen Arien die Milchleistung steigern!
Nach einem kurzen Umweg als Standesbeamter im Rathaus Hutthurm und seiner Ausbildung zum Organisten setzt Martin Frank mit 20 Jahren alles auf eine Karte, kündigt seinen Job, holt sein Abitur nach und spricht an der Schauspielschule Zerboni in München vor. Trotz seines massiven Sprachfehlers (bairischer Dialekt) wird er aufgenommen und schon bald steht er auf diversen Bühnen in und um Bayern. Sein Soloprogramm „Alles ein bisschen anders – Vom Land in d’ Stadt“ 2015 wird von Publikum und Presse gleichermaßen bejubelt. Mit dem zweiten Soloprogramm „Es kommt wie’s kommt“ kommen auch weitere Auszeichnungen. Der Bayerische Kabarettpreis, der große Kleinkunstpreis der Wühlmäuse in Berlin. Und und … er braucht auf der Bühne nur ein Mikrofon, seine Stimme und seine große Leidenschaft für Gesang und Comedy, um die Zuschauer zu unterhalten. „Es kommt, wie‘s kommt“ und was nicht kommt, braucht‘s auch nicht – so seine Devise. Er blickt, ein bisschen autobiografisch, mit kritischem Blick auf die derzeitige Gesellschaft und beleuchtet Fragen wie: Kann man sich heute auch ohne Bachelor noch auf die Straße trauen oder kann man Karriere machen, auch wenn man schleimtechnisch nicht mit den Schnecken mithalten kann?
Frank am Freitag
Martin Frank lud Prominente ein, um in unterhaltsamen Talks Überraschendes zu Tage zu fördern und einen unorthodoxen Blick auf gesellschaftlich relevante Probleme zu werfen.
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Als Monika Gruber offiziell ihre Bühnenkarriere als Kabarettistin beendet, stellt sie Martin Frank im AZ-Interview als ihren potenziellen Nachfolger vor. „Martin Frank ist das für mich größte Nachwuchstalent, das ich in den letzten 20 Jahren gesehen und erlebt habe. Er wird mich überholen.“ Was für ein Ritterschlag!
Worum geht‘s im neuen Programm? „Ich muss sie enttäuschen. Ich kann ihnen doch heute noch nicht sagen, was ich morgen für eine Nummer spielen werde. Vielleicht lästere ich heute über Milchalternativen und morgen attestiert man mir eine Laktoseunverträglichkeit. Vielleicht mache ich mich heute übers Gendern lustig und morgen fühle ich mich als Hortensie im Körper einer Orchidee. Vielleicht klebe ich mich heute öffentlich auf die Bundesstraße und morgen geh ich privat mit meiner Mama auf Kreuzfahrt durchs Mittelmeer.“
Mittlerweile ist er eine feste Größe im Kabarett, überall. Von seiner Heimat Hutthurm bis Berlin, von Hamburg bis Köln und von Zürich über Bozen bis Wien. Überall, wo man deutsch mit bayerischem Akzent versteht, war er schon oder kommt demnächst mit seinem aktuellen Programm. „Dazu sollte ich vorsichtshalber eine Triggerwarnung aussprechen“, sagt Martin Frank. „Denn irgendetwas in diesem Programm wird mit Sicherheit Gefühle verletzen. Seien es meine absurden Beobachtungen aus dem alltäglichen Leben, wiedergegeben in meiner ländlich-rustikalen Art oder die eine italienische Arie, die Sie an Ihre Zangengeburt erinnern lässt.“
Da untertreibt der Martin aber gewaltig. Seit seinem 16. Lebensjahr nimmt er klassischen Gesangsunterricht bei den Opernsängern Miyase Kaptan in Passau und Florian Dengler in München. Mit seinen Arien im Programm überrascht er immer wieder auf ganz besondere Weise. Die Musikhochschulen in München und Salzburg haben ihn damals abgewiesen, weil sie dieses Talent nicht erkannten, die Fans lieben diese stimmgewaltigen Einlagen! Zum aktuellen Programm selber verrät er sonst nicht viel, aber sicher wird’s wieder einige Jugenderinnerungen geben zwischen Kunst und Kuhstall. Das dann gepaart mit Strömungen unserer Tage und deren Sinn und Unsinn, das alles gibt ja eh viel mehr her, als er braucht für seine Auftritte. Aber das Wichtigste: Man muss es auch so umsetzen können wie er, der Martin Frank, einer von uns.
Mit seinem neuen Programm ist Martin Frank auch in Ostbayern unterwegs.
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„Wenn Sie mich fragen, gleicht Kabarett und Comedy sowieso mehr einer Personenwahl“, meint Martin Frank. „Entweder Sie können mich leiden und wir verbringen gemeinsam einen schönen Abend oder Sie können mich eben nicht leiden und schicken mir Ihre Schwiegermutter. Wie man es dreht oder wendet: Wahrscheinlich liegt’s an mir!“
Seine Großmutter war in seiner Jugend auf dem niederbayrischen Bauernhof die wichtigste Bezugsperson. Als Martin Frank gerade 19 ist, erleidet sie einen Schlaganfall und ist von heute auf morgen auf Pflege angewiesen – und Martin beschließt: Er wird sich um seine Oma kümmern. Vier Jahre pflegt er sie, bis zu ihrem Tod, und berichtet nun über diese Zeit, die nicht nur traurig, sondern skurril-komisch, liebevoll und wichtig für ihn war. Ein tragikomisches Buch über Familie, Zusammenhalt und den Umgang mit dem Tod – erzählt mit bayrischem Charme, Warmherzigkeit und viel Zuversicht.
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