Was daran stimmt: Schwimmen ist tatsächlich ein Sport für den ganzen Körper. Dass sich die Arme und Beine bewegen, ist klar. Damit das auch koordiniert klappt, müssen die Muskeln des Rumpfes alles zusammenhalten.
Aber: Wer jetzt glaubt, er könne durch Schwimmen seine Muskeln leicht trainieren, irrt sich leider. Die Erklärung dafür ist eigentlich einfach: Im Wasser entlastet die Auftriebskraft sowohl Gelenke als auch Muskeln. Bei anderen Sportarten wie dem Joggen arbeitet die Muskulatur gegen die Schwerkraft. Beim Schwimmen wird ihr diese Aufgabe teilweise abgenommen.
Das gilt nicht nur für die Muskeln in Beinen, Armen und Rumpf, sondern besonders für die Lungen. Denn beim Schwimmen drückt das Wasser von allen Seiten auf den Brustkorb. Man bläht die Lunge also gegen einen zusätzlichen Druck auf, den man an Land nicht hat. Ein gesteigertes Lungenvolumen verbessert wiederum die Pumpleistung des Herzens und ist letztendlich gut für den Kreislauf. Laut den CDC (Centers for Disease Control and Prevention) können etwa zweieinhalb Stunden sportlicher Aktivität pro Woche das Risiko chronischer Erkrankungen senken. Das gilt für Schwimmen genauso wie für Joggen oder Fahrradfahren.
Im Prinzip ja, denn man verbraucht Energie, wenn man sich bewegt. Ob man sich im Wasser oder an Land bewegt, spielt gar nicht so eine große Rolle. Allerdings tappt man leicht in die Falle: „Ich habe mich ja bewegt, da darf ich ein bisschen mehr essen.“ Dann funktioniert das mit dem Abnehmen natürlich nicht.
In vielen anderen Studien geht es nicht direkt um das Schwimmen, sondern um Übungen im Wasser. Davon könnten Menschen mit den verschiedensten medizinischen Diagnosen profitieren, von der Bluterkrankheit oder Multipler Sklerose über Parkinson, Demenz und Autismus bis hin zu Patienten und Patientinnen nach einem Schlaganfall.
Eine Studie deutet darauf hin, dass Schwimmen das Sterberisiko beträchtlich senkt. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der University of South Carolina analysierten dafür die Daten von über 40.000 Männern zwischen 20 und 90 Jahren, die im Zeitraum von 1971 bis 2003 eine gesundheitliche Untersuchung gemacht hatten. In der Zeit der Untersuchung starben etwas mehr als 3.300 der Männer. Betrachteten die Forschenden die sportliche Aktivität der Männer, zeigte sich: Das Sterberisiko von Schwimmern war im Vergleich mit nichtaktiven Männern um etwa die Hälfte reduziert.
Dazu gibt es Hinweise, dass Schwimmen bei Diabetes und Herzerkrankungen hilft. Die Studien untersuchen allerdings häufig spezifische Zielgruppen, sodass sich die Ergebnisse nicht verallgemeinern lassen.
2016 zeigten chinesische Wissenschaftler etwa, dass ein achtwöchiges Schwimmtraining bei übergewichtigen jungen Erwachsenen den Blutdruck und die Steifheit in den Arterien verbesserte sowie für eine bessere Blutzufuhr im Gehirn sorgte. Ob das auch bei Menschen ohne Übergewicht gilt, lässt sich anhand dieser Daten nicht sagen. Eine andere Untersuchung legte 2016 nahe, dass Erwachsene mit Arthritis in den Gelenken schwimmen können, um Schmerzen zu verbessern, Steifheit zu reduzieren und Muskelstärke aufzubauen. Radfahren war dafür allerdings ähnlich hilfreich.
Wer medizinische Probleme hat und diese mit Schwimmen oder anderen Wasseraktivitäten lindern möchte, spricht darüber am besten mit seinem Arzt oder seiner Ärztin. Für Gesunde gilt grundsätzlich: Bewegung ist gut, auf die Art kommt es gar nicht so sehr an. Wer also ein Schwimmbad in der Nähe hat, Sportarten an Land nicht so gerne macht oder es einfach mal ausprobieren möchte, nur zu.
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mit Ralph Caspers
und Florence Randrianarisoa
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