stammtisch mit hartmut satire

Stammtisch mit Hartmut,  die Wirtshaus-Satire - Ein Destillat 
gegen den täglichen Irrsinn

Hartmut, meistens als erster am Stammtisch, bestellt grad seine erste Halbe, als die Tür auffliegt und ein Hund freudig hechelnd ins Lokal rennt, mit einem Mann dran, Mane, am anderen Ende der Leine.

„Oh, heut mit Hund?“ „Ja, meine is auf Wellness mit ihre Mädels in Bodenmais. Ich hab Gassidienst und Lotta darf natürlich überall hin mit. Folgt ja auch super.“

„Ja eindeutig. Lotta führt Herrle Gassi. Solang sie rechtzeitig zum Stammtisch find, is des auch super!“, sagt Hartmut mit Seitenblick zu Harald, der soeben auftaucht, wie fast immer zu spät, sich aber gleich ins Gespräch einmischt. „Oha, Wellness mit Freundinnen. Schwitzn und ratschen! Hoffentlich kommst Du da net zu schlecht weg beim Männervergleich in der Damensauna.“
„ Da hätt ich viel mehr Grund, mich zu beschweren!“ widerspricht Mane. „Im Austeilen is SIE viel besser als ich, RICHTIG GUT! Als Gott den Mann erschuf, übte sie nur … oder letzte Woch hab ich ganze 5 Euro im Lotto gwunna und was sagt sie? Auch Glatzköpfe haben manchmal Glückssträhnen.“ „Super!“, lacht Harald. „Wo hods denn des alles her?“ „Wahrscheinlich aus die asozialen Medien“, sagt Mane. „Ja. Da hängt sie den ganzen Tag drin. Scheint in der Familie zu liegen. Letzte Woch kommt mei Neffe daher,- vierzehn. Fragt mi der tatsächlich: I hob im Internet glesen ‚Jesus klebt‘. Is der jetzt auch ein Klimakleber? Na, des hast falsch glesn. Soll wahrscheinlich heißen: Jesus lebt!! Was sagt der Hirni drauf? Heißt des jetzt, wir kriegen keine Osterferien mehr?“
Harald: „Bedenklich, ja, scho. Aber Gustl Bayrhammer hat diesen allgemeinen Verblödungs-Virus schon in den 70ern vorhergesehen, als er zu seinem Pumuckl gsagt hat: Woast Pumuckl, es muas a Blede gehm, ned?  Aber es wern allweil mehra.“ Harald ergänzt: „Und die wundersame Vermehrung schreitet rasant voran! Hobts es vor a poar Wochn im Brotzeit-Bladl glesn? Der neue Vorsitzende bei die jungen Grünen, ehemaliger Klimakleber, will angeblich Haustiere verbieten!“

Wie vom Blitz getroffen reißt es Lottas Herrchen Mane. Er schnaufert plötzlich wie ein Zuchtbulle bei der Arbeit und brüllt: „Ham wir jetzt nur no Narrische oder wie!? Wenn Blödheit mehr CO₂-Ausstoß machen würd, wär ma alle scho längst dastickt!“ Seine Kopffarbe hatte ins ungesunde Knallrot gewechselt.

Harald beruhigend: „ War doch nur a Spässli vo die politischen Gegner. Woast doch: Politiker sind doch immer zu Spesen aufgelegt!“, grinst er. „ Bei einer Diätenerhöhungen wär sich sogar die Ampel einig!“, legt Hartmut nach. „Welche Ampel? Kennst den alten Schlager? Leise geh´n im Saal die Lichter aus...!“, grinst Harald. „Außerdem stimmt des mit die Haustiere alles net. Trau, schau wem! Alter Spruch. Die haben da ein alts Video gnomma, total verdreht und dann kommt so ein Mist raus.“ Harald: „Vorsicht, Mist, ein Haufen CO₂! Genau um CO₂ und unnötige Welpenzucht isses in dem Video ganga. Also Mane, keine Gefahr für Oma Lotta!“, sagt er und gibt Lotta ihr Lieblings-Leckerli, ein Wienerle vom Wirt. „Mei liaba! Der CO₂-Ausstoß ausm Maul vo da Lotta, do hauts die um! Aber etzat woast es, Mane. Sie darf weiter ihr Eau de Klosett ausatmen, alles Quatsch und außerdem: Nix wird so heiß gegessn, wie es gekocht wird. Auch net die Katzn und Hund vo die haitianischen Einwanderer in Ohio“, grinst er. „Auch so ein Trump-Krampf!“, sagt Hartmut. „Aber was Onkel Donald sagt, stimmt hundertprozentig, glauben viele Amis. Und etzert hams ihn wieder und können mit ihm auf den Wahlsieg anstoßen, mit Desinfektionsmittel!“ 

Harald: „Scho verrückt, wieviel Blödheit unter so eine Frisur passt, aber des war ja gar net blöd, sondern clevere Taktik! Im Wahlkampf brauch ma sowas, in den USA und überall, auch bei uns wahrscheinlich ziemlich bald. Da kriegt ma viele Stimmen vo dene, die alles glauben und die kriegt ma ja heit no viul schneller mitm schnellen Internet! Wissts Ihr, das des mit der Blödheit die Schlauen schon vui früher gwusst ham? Der weise Einstein hod gsogt: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Hartmut nachdenklich: „Ja ja, man hats nicht leicht, aber leicht hats einen. Gilt wahrscheinlich a für unsere Regierung! Man tut, was man kann.“ Mane hakt ein: „Und des is net vuil. Sogts a moi: Warum schimpfn eigentlich alle über den Bundeskanzler – der macht doch gar nix!“ „Alles nur Spaß“, grinst Harald den Wirt an, der schon geraume Zeit da stand und zugehört hatte. Ein bekennender Grüner, der des mit dem CO₂-Klimaklebervorsitzenden auch gar nicht sooo lustig fand. „Hast Du scho Bscheid gsagt in der Küche?“, lenkt Harald ab. „Nein, Du wolltest no wartn.“ „Sehr gut. Ich ess doch lieber des Lachsbrot, wichtig: Bitte ohne Zwiefl.“ „Was wolltst vorher? Den Obaztn mit extra viel Zwiefl. Und warum jetzt nimma?“ „Wegen meinem persönlichen CO₂-Ausstoß. Und bring no drei Willi.“ „Alkohol ist auch keine Lösung“, sagt Mane. Hartmut: „Nein, ein Destillat.“

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