Tierwohl in der EU

Tierwohl in der EU

Grundsätze für mehr Tierwohl

Kurz vor unserem Redaktionsschluss hat die EU gezeigt, dass auch das Tierwohl ein wichtiges Thema in ihrer Politik sein kann. Sehr viele Menschen in Europa haben ein großes Herz für Tiere. Nun wird zumindest „eine Grundlage geschaffen, um in den nächsten Jahren weiter an einer Tierpolitik auf europäischer Ebene zu arbeiten“ war von EU-Seite zu hören. Man darf gespannt sein, wie lange es noch dauert, bis endlich ein EU-weiter und vernünftiger Tierschutz selbstverständlich wird.

Tierwohl in der EU

Ziel wird es sein, das Wohlergehen von Katzen und Hunden zu verbessern, die von Züchtern, Händlern und Tierheimen gehalten werden. Zugleich soll mit den Regeln z. B. auch der illegale Handel bekämpft werden.


Einzelne Haustierbesitzer sind davon nicht betroffen.


Allerdings muss jeder, der eine Katze oder einen Hund auf den EU-Markt bringt, sicherstellen, dass das Tier einen Mikrochip zur Rückverfolgbarkeit trägt. Die vorgeschlagenen Anforderungen sollen Mindeststandards sein. Mehr können sie eigentlich auch nicht darstellen.

Vorgeschlagene Grundsätze des Tierwohls sind dann zum Beispiel:


  • Zuchtpraktiken wie Inzucht werden verboten (etwa die Zucht zwischen Eltern und Nachkommen, Geschwistern und Halbgeschwistern oder Großeltern und Enkeln)
  • Schmerzhafte Verstümmelungen wie das Kupieren von Ohren und Schwänzen oder das Entfernen von Klauen werden verboten, wenn keine medizinische Indikation vorliegt.
  • Es muss für genug sauberes, frisches Wasser, ausreichend Futter und eine angemessene Unterbringung gesorgt werden.
    Hunde müssen jeden Tag Zugang zu einem Außenbereich haben oder ausgeführt werden – hier hat der Rat präzisiert, dass dies nur für Hunde gilt, die älter als 12 Wochen sind.
  • Tatsächlich werden diese eigentlich selbstverständlichen Grundregeln von einigen Züchtern und Händlern in diversen EU-Mitgliedsstaaten immer noch ignoriert, wogegen unsere Tierheime und Tierschutzvereine schon längst alles ihnen Mögliche für das Wohlergehen ihrer Schützlinge tun. 

Tiere leiden still


Deshalb kaufen Sie keine Tiere von Händlern, von denen Sie nicht sicher wissen, dass deren Hunde oder Katzen aus guter Haltung kommen. Immer noch gibt es genügend Menschen, die viel zu junge Welpen – den Müttern entrissen – in Tschechien oder auch hier im eigenen Land von Straßenhändlern kaufen, weil sie so günstig sind. Das Geld, das man dabei spart, muss man fast immer später in Tierarztkosten wie Impfung oder die Heilung von Krankheiten investieren, die sich die Tierbabys in so einer „Qualzucht“ geholt haben. Nicht selten werden sie z. B. auf Vietnamesen-Märkten in Kartons ohne ausreichende Hygiene oder Welpenfutter und jetzt im Sommer manchmal ohne Wasser in der prallen Sonne gehalten. Muss man so etwas Unmenschliches unterstützen? NEIN! Wenn niemand mehr solche Welpen kauft, werden langfristig diese illegalen Händler auch ohne EU-Regeln ihr „Geschäft“ beenden.

Illegaler Hundekauf
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