Es ist unser Nest, unsere Wohlfühlzone, aber unser kuscheliges Zuhause ist laut Unfallstatistik auch der gefährlichste Ort der Welt. Die meisten Unfälle passieren in den eigenen vier Wänden. Gerade jetzt, in den kalten Monaten, lauert die Gefahr aber auch drumherum. 60 Prozent der Gartenunfälle passieren im Herbst, wenn das Laub besonders rutschig ist.
Erwachsene können die Gefahren einschätzen, vergessen aber in der Alltagshektik oft, mit der entsprechenden Vorsicht an die Arbeit zu gehen. Die häufigste Unfallursache im Haushalt sind Stürze. Steile Treppen, klapprige Stühle und rutschige Böden.

Ein kleines Kind weiß noch nichts von den Risiken und ist blauäugig und neugierig unterwegs. Es lernt durch Ertasten, in die Hand nehmen, ausprobieren und experimentieren. Kaum lässt man seinen Sprössling aus den Augen, schon kann es passieren. Typisch sind Verbrennungen, aber zum Erkunden gehört es bei den Kleinen auch, Gegenstände in den Mund zu nehmen. Gelangen diese Gegenstände in die Luftröhre, zählt jede Sekunde! „Gerade bei Unfällen mit Kindern sind oft die Eltern Ersthelfer“, erklärt Martina Vogl von den Maltesern Cham. „Oft haben sie aber Angst, etwas falsch zu machen. Dabei sind die wichtigen ersten Schritte so einfach: Prüfen, ob das Kind noch atmet, sofort den Rettungsdienst anrufen und mit Herzmassage und Beatmung beginnen. Ein paar Beatmungen genügen oft, um den kindlichen Organismus wieder in Gang zu setzen.“

Nur knapp ein Viertel der verunfallten Kinder und Jugendlichen wurde in den vergangenen Jahren von einem Laien wiederbelebt, bevor der Rettungswagen eintraf. In anderen europäischen Ländern ist diese Quote bis zu dreimal so hoch. „Das Einzige, was man wirklich falsch machen kann, ist nicht zu helfen“, sagt einer der Ausbilder bei den Maltesern Cham. „In unseren speziellen Kursen für die Erste Hilfe an Kindern geben wir den Eltern und anderen Erwachsenen die nötige Sicherheit.“ Die Kurse kann man sogar mit der ganzen Familie besuchen. So ist man für den Fall der Fälle gut ausgebildet. Und das ist ein sehr beruhigendes Gefühl, auch wenn man sich natürlich wünscht, dass der Ernstfall nie eintreten möge.

www.malteser-cham.de