Schon viele hundert Jahre nutzt die Traditionelle Chinesische Medizin die Kräfte von Vitalpilzen. Aber sind Vitalpilze wirklich ein Superfood?

Dr. Andreas Kappl:



Fakt ist: In Vitalpilzen stecken Aktivstoffe mit potenziell gesundheitsförderlichen Effekten, und was die Naturheilkunde längst weiß, wird heutzutage auch immer häufiger von der Wissenschaft bestätigt.

Seit mehr als 20 Jahren ein Schwerpunkt in der Naturheilpraxis

„Mittlerweile gibt es viele Studien rund um Vitalpilze. Ich beschäftige mich intensiv mit diesen Untersuchungen und für mich steht längst fest, dass Vitalpilze zum Beispiel das Immunsystem stärken und damit auch Viren und Bakterien indirekt bekämpfen können, den Stoffwechsel verbessern und den Blutdruck senken“, so Dr. Andreas Kappl.

Es scheint auch, dass bestimmte Bestandteile von Vitalpilzen sogar gegen Krebszellen wirksam sein können. Dies wurde in einem der aktuellsten wissenschaftlich fundierten Berichte zu diesem Thema erst im letzten Jahr (veröffentlicht am 18.02.2024 im „Journal of Clinical Medicine“) näher erklärt. Hierbei ging es um den therapeutischen Nutzen von Reishi-Pilzen eben zum Zwecke der Krebsbehandlung.

„Schon viele Jahre vor diesem Bericht deuteten die Ergebnisse einer Laborstudie, also einer wissenschaftlich fundierten Forschungsarbeit, darauf hin, dass Extrakte aus dem Ganoderma lucidum, dem Ling Zhi oder Reishi Pilz wohl eine tiefgreifende Aktivität gegen Leukämie-, Lymphom- und multiple Myelomzellen haben und eine neuartige Zusatztherapie zur Behandlung hämatologischer Malignome sein könnte. Das sind natürlich Ergebnisse, die auch uns Mediziner staunen lassen.“

„Nicht umsonst ist der Reishi einer meiner ‚Lieblingspilze‘ in der Naturheilkunde“, so Dr. Kappl. Der Ganoderma lucidum, also der Reishi-Pilz wächst auf Eichen und Pflaumenbäumen und enthält bioaktive Verbindungen wie Polysaccharide und Triterpenoide, die gegen einige verschiedene Krankheiten wirken können.

Vitalpilze – kein reines „Chinesisches Thema“. Schon Hildegard von Bingen schrieb bereits im zwölften Jahrhundert von den nützlichen Effekten der Pilze.

„Warum also nicht auch gegen Krebs?“, erklärt der Mediziner. „Die Verbindungen des Pilzes können Apoptose fördern und das Immunsystem gegen Tumorzellen stärken. Es sind zwar noch weitere Studien erforderlich, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Substanzen in der klinischen Praxis zu bestätigen, aber für mich steht längst fest, dass in Vitalpilzen eine unglaubliche Kraft steckt, die wir für unsere Gesundheit nutzen können, die aber im Lauf der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten ist.“

„Der Ling Zhi kann wohl noch viel mehr. Ihm wird zum Beispiel auch bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) eine hemmende Wirkung auf die Thrombocytenaggregation zugeschrieben, was potenziell Blutgerinnseln entgegenwirkt. Zugleich wird der Vitalpilz bei Bluthochdruck und Hypercholesterinämie als unterstützend beschrieben. Sein Einfluss auf das Immunsystem steht im Zusammenhang mit antikrebs- und antiviralen Effekten, wobei erste Hinweise auch auf eine Wirksamkeit gegen Herpes und Hepatitis B hindeuten. Darüber hinaus wird dem Pilz eine blutzuckersenkende Wirkung (insbesondere durch den Inhaltsstoff Ganoderan) sowie ein schützender Effekt auf die Leber nachgesagt.“

Ling Zhi – die Mariendistel Asiens!

„Der Ling Zhi scheint noch viele andere positive Eigenschaften zu besitzen“, erklärt der Mediziner. „Man konnte zum Beispiel die Linderung von Allergien und Schmerzen (zum Beispiel bei Herpes zoster) feststellen. Auch gibt es positive klinische Beobachtungen bei Asthma, Migräne, Arthritis und Lupus. Antioxidative Eigenschaften des Vitalpilzes können bei Diabetes mellitus unterstützend wirken und sogar psychische Effekte scheint der Ling Zhi zu entfalten.“

Gemeinsam sind sie stark?

„Es hat sich gezeigt, dass die Kombination verschiedener Vitalpilze zu einer synergistischen Wirkung führen kann. Insbesondere die Beta-D-Glucane, die in unterschiedlichen Pilzarten vorkommen, beeinflussen sich gegenseitig positiv. Eine Kombination aus verschiedenen Pilzen ist daher oft sehr sinnvoll“, so Dr. Andreas Kappl. Er verfolgt aktuelle Forschungsergebnisse zu dem Thema immer akribisch. Wichtig ist ihm - selbst ja auch Schulmediziner - zu betonen, dass die Therapie mit Vitalpilzen keinesfalls einen Ersatz für die klassische Medizin darstellt, diese aber in hervorragender Weise ergänzen kann.

Wenn Sie sich mit den Kräften von Vitalpilzen näher beschäftigen und sie für sich nutzen möchten, fragen Sie Ihren Arzt oder nehmen Sie sich Zeit für eines der umfangreichsten Bücher, die zum Thema Vitalpilze je erschienen sind.