Unser Fachmann:
Paul Cormann
Apotheker in Laaber und Nittendorf
Auch auf die Psyche und unser Nervensystem wirkt sich Vitamin C positiv aus und trägt bei zum Schutz unserer Zellen vor oxidativem Stress. Tatsächlich spielt Vitamin C wohl eine entscheidende Rolle bei der Synthese von Stresshormonen sowie Serotonin. Es hat eine positive Funktion im Hormonsystem und im Energiestoffwechsel, beim Schutz der Leber (Entgiftung, Zellschutz vor Toxinen) und des Magens und sogar Einfluss auf die Darmflora. Auch bei Allergien und Histamin-Abbau kann das Vitamin positiv wirken.
Neueste Forschungen zeigen, dass Vitamin C sowohl bei der Vorbeugung als auch in der Behandlung zahlreicher weiterer Gesundheitsproblematiken eine entscheidende Rolle spielen kann. Diese Erkenntnisse werden noch verhältnismäßig selten öffentlich kommuniziert, aber das Power-Vitamin erfährt derzeit eine kleine Renaissance – und das zu Recht. „Es wird intensiv geforscht. Fast jedes Jahr werden neue Wirkmechanismen dieses faszinierenden Vitamins entdeckt. Nicht alles, was man eigentlich schon weiß, darf so einfach behauptet werden. Solche Dinge durchlaufen teilweise in der EU erst einmal einen langen Genehmigungsprozess“, erfahren wir von Paul Cormann, Chef der Marktapotheke in Laaber und Am Bernstein in Nittendorf. „Aber klar ist: Dieses Vitamin C hats in sich!“ so der Fachmann.
Wussten Sie, dass die meisten Säugetiere Vitamin C selbst in ihrem „System“ herstellen, einige täglich sogar im Grammbereich? Der Mensch hat diese Fähigkeit nicht. Daher werden die oft als tägliche Dosen empfohlenen 75 oder 100 mg in Fachkreisen teilweise angezweifelt. Es wird diskutiert, ob es nicht Vitamin-C-Mangelzustände gibt, die auf lange Sicht die Entstehung ernster Krankheiten wie Krebs oder Herzkreislauferkrankungen begünstigen können.
Die Liste der gesundheitsbezogenen Aussagen zu Vitamin C (gem. EFSA) ist dennoch schon ziemlich lang und wird sicher im Laufe der Zeit noch viel länger. Am bekanntesten ist wohl, dass Vitamin C zu einem normalen Immunsystem beiträgt. Nicht wenige Menschen sind aber gerade hier zum Beispiel durch Vorerkrankungen oder auch durch notwendige Krebstherapien geschwächt. Auch der Alltag sorgt dafür, dass unser Immunapparat nicht immer der Beste ist. Büro hocken, zu wenig Bewegung an der frischen Luft und und und …
Ein gesunder Mensch kann im Normalfall seinen Vitamin C-Bedarf mit der Ernährung decken. Zitrusfrüchte gelten immer noch als die klassischen Vitamin C-Lieferanten, obwohl einige Obst- und Gemüsesorten Orangen und Zitronen locker übertrumpfen.
Der Vitamin C-Weltmeister ist ungeschlagen, wenn auch verhältnismäßig unbekannt, Camu-Camu, eine Pflanzenart, die in der westlichen Amazonasregion beheimatet ist. Sie bietet uns 2.000 mg auf 100 g Frucht. Fast mithalten und wesentlich bekannter in unserer Region ist die Acerola-Kirsche, die mit bis zu 1.700 mg pro 100 g Frucht aufwarten kann, im Vergleich zu Orangen 30 Mal mehr Vitamin C! Beim Gemüse galt der Spinat lange Zeit als Spitzenreiter in puncto Eisen. Heute weiß man, dass Hirse oder Haferflocken weitaus mehr Eisen enthalten. Trotzdem lohnt es sich, ihn zu essen. Denn Spinat hat pro 100 g 50 mg Vitamin C und wird übertrumpft von Gemüse-Paprika mit und Grün- und Rosenkohl mit - je 100 g. Auch Petersilie sollten wir viel öfter verwenden, denn das Küchenkraut strotzt mit Vitamin C pro 100 g!
Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung, können aber hilfreich sein bei der Versorgung. Vitamin C sollte zum Beispiel auf mehrere Portionen über den Tag verteilt werden, da der Vitamin C-Spiegel im Blut nach der Einnahme relativ bald absinkt und der Körper nur eine bestimmte Menge auf einmal ins Gewebe übernehmen kann (Sättigung). Hier gibt es mittlerweile richtig gute Präparate.
„Schon länger gibt es unterschiedliche Herstellungsverfahren, die eine Aufnahme des wichtigen Vitamins und die Sättigung positiv beeinflussen. Liposomal-Produkte sind hier wohl vorteilhaft. Die Wirkstoffe werden mit einer Hülle von natürlichen Phospholipiden aus Sonnenblumen ummantelt und so vor Verdauungsenzymen und Magensäure geschützt. Dadurch erzielt man eine deutlich höhere Bioverfügbarkeit. Bei Glutathion ist diese beispielsweise 63-fach höher als bei herkömmlichen Tabletten! Auch gibt es sinnvolle Kombi-Produkte mit anderen Vitaminen oder auch mit Calcium, da schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe“, so Apotheker Paul Cormann.
Interessant, was unserem Fachmann zu diesem faszinierenden Vitamin alles einfällt. Ihn können sie jederzeit auch direkt fragen, wenn sie sich ein gutes Vitamin C-Präparat zur Unterstützung gerade jetzt in der kalten Jahreszeit aussuchen möchten, das wirklich Sinn macht.